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Duden. Rechtschreibung der deutschen Sprache

redaktion
duden­redaktion, Dudenverlag, Werner Scholze-Stuben­recht, Matthias Wermke, in zusammen­arbeit mit Günther Drosdowski
titel
Duden. Rechtschreibung der deutschen Sprache.
reihe
Der Duden: in 12 Bänden; das Standardwerk zur deutschen Sprache
band
1
verlag
Biblio­graphisches Institut
ort
Mannheim, Leipzig
datum
isbn
3-411-04011-4
auflage
21
ausstattung, umfang
gebunden, 910 s.
besonderes
erste auflage nach der neuregelung von 1996
umschlag
umschlag

Vorwort

Im Juli 1996 wurde in Wien von den zuständigen Stellen der deutschsprachigen Länder eine zwischenstaatliche Erklärung über die Neuregelung der deutschen Rechtschreibung unterzeichnet. Damit kann das bisher geltende amtliche Regelwerk von 1901 durch eine Neufassung ersetzt werden. Stichtag für die Einführung der neuen Regeln ist der 1. August 1998. Mit der neuen Rechtschreibung wird das Schreiben erleichtert, ohne dass dadurch das vertraute Schriftbild unserer Sprache wesentlich verändert würde. Dass dieses Ziel der Neuregelung erreicht wurde, zeigt dieses Vorwort. Es ist bereits nach den neuen Regeln abgefasst.

Der Hauptgrund für die Schwierigkeiten mit dem richtigen Schreiben liegt darin, dass sich die Verschriftung der Sprache über einen langen Zeitraum hinweg entwickelt hat, in dem es keine allgemein verbindlichen Regeln gab. So haben sich Schreibweisen herausgebildet, die sich nachträglich nicht mehr in ein einfaches System einordnen lassen. Auch künftig werden wir »lehren« und »leeren« oder »Seite« und »Saite« unterscheiden müssen und »das richtige Schreiben nicht mit »das Richtige schreiben« verwechseln dürfen.

Die Neuregelung hat zwei Schwerpunkte gesetzt. Sie hat einerseits Ausnahmen zu bestimmten Grundmustern und Grundregeln abgebaut und andererseits in Bereichen wie Silbentrennung und Kommasetzung den Schreibenden zusätzliche Freiräume für eigene Entscheidungen eingeräumt. So wird in Zukunft »Rad fahren« (und nicht mehr »radfahren«) ebenso wie »Auto fahren« und »Ski fahren« geschrieben werden und »in Bezug auf« (statt »in bezug auf«) ebenso wie »mit Bezug auf«. Ob in den Sätzen »Sie fährt nach Leipzig, und er fährt nach Wien« und »Alle haben sich sehr bemüht, eine bessere Lösung zu finden« das nach der alten Regelung vorgeschriebene Komma weiterhin gesetzt wird oder nicht, das entscheiden die Schreibenden künftig selbst. Auch bei den Wortschreibungen wird es eine Reihe von Veränderungen geben. Dies betrifft unter anderem Wörter desselben Wortstammes, die einander angeglichen werden (statt »plazieren« schreibt man zukünftig »platzieren« wegen »Platz«). Zu einigen wenigen Fremdwörtern wird es eingedeutschte Varianten geben (z. B. »Delfin« neben »Delphin«).

So sinnvoll derartige Freiräume unter bestimmten Gesichtspunkten sein können, so sehr bergen sie die Gefahr in sich, die Einheits­schreibung auszuhöhlen. Die Durchsetzung und Bewahrung einer einheitlichen Schreibung im Deutschen hat der Duden seit jeher als seine Hauptaufgabe betrachtet. Die Einheitsschreibung fördert die schriftliche Verständigung, verhindert Missverständnisse und Fehler bei der Entschlüsselung – auch der maschinellen – schriftlicher Nachrichten. Sie erhöht die Lesegeschwindigkeit und erleichtert das Textverstehen. Nicht zuletzt dient sie dem ganzen grafischen Gewerbe, und das nicht nur bei der Ausbildung und Schulung von Redakteuren, Setzern und Korrektoren. Deshalb ist es das Ziel der vorliegenden Neuauflage des Rechtschreibdudens, das amtliche Regelwerk im Hinblick auf klare Entscheidungen auszulegen, die der Zielsetzung der Neuregelung gerecht werden und dem Benutzer dabei doch verlässliche Schreibungen vorgeben. So geschieht dies etwa bei den Angaben zur Wort­trennung, wo nicht alle Möglichkeiten im Wörterverzeichnis gezeigt werden, sondern nur diejenigen, die einer sinnvollen Auslegung des Regelwerks entsprechen. Verweise deuten auf weitere Möglichkeiten hin.

Die Neufassung der Richtlinien im Rechtschreibduden basiert auf dem neuen amtlichen Regelwerk. Die Richtlinien verzichten – gemäß der Dudentradition – auf die Erläuterung von Teilbereichen, die zwar für die Rechtschreib­theoretiker wichtig, für den Schreiber im alltäglichen Umgang mit der Rechtschreibung aber wenig nutzbringend sind. So bleiben einige – weniger wichtige – Ausführungen zur Wiedergabe bestimmter Laute durch bestimmte Schriftzeichen (Laut-Buchstaben-Beziehungen) ausgeklammert. Hier beschränkt sich der Duden meist auf eine rote Markierung der neuen Schreibungen im Wörterverzeichnis. Gegebenenfalls wird von der alten auf die neue Schreibung verwiesen, wenn, wie z. B. bei »Quäntchen«, zu erwarten ist, dass die Benutzer noch nach der alten Schreibung (»Quentchen«) im Wörterbuch suchen. Beibehalten wurde die alphabetische Anordnung des Richtlinienteils, der insgesamt gestrafft wurde. Sie hat sich in der Praxis bewährt, weil sie für viele Benutzer einen leichteren Zugang zu den einzelnen Regeln ermöglicht als eine systematische Darstellung.

Für alle, die auch mit dem amtlichen Regelwerk arbeiten möchten, ist dieses in einem Anhang abgedruckt. Verweise leiten von den Duden-Richtlinien zu den entsprechenden Paragraphen des offiziellen Textes. Um die Benutzbarkeit des Dudens nicht einzuschränken, wurde auf den Abdruck des amtlichen Wörterverzeichnisses verzichtet. Die darin aufgelisteten Wörter sind im Duden enthalten.

Mit der vorliegenden Neuauflage des Rechtschreibdudens verfolgt die Dudenredaktion das Ziel, auch die neue deutsche Rechtschreibung für die Allgemeinheit durchschaubar darzustellen, damit sie von jedermann im Alltag leicht gehandhabt werden kann. Sie stellt sich so ausdrücklich in den Dienst der neuen Rechtschreibung in der Absicht, diese schnellstmöglich durchzusetzen. Selbstverständlich wurden auch bei dieser Neuauflage alle Stichworteinträge überprüft und – wo nötig – überarbeitet. Zahlreiche Neubildungen und Entlehnungen aus anderen Sprachen wie zum Beispiel »Datenautobahn«, »Extremsport«, »Cyberspace« und »Peanuts« wurden ins Wörterverzeichnis aufgenommen.

Die Dudenredaktion dankt allen, die zur Fertigstellung dieses Bandes beigetragen haben, insbesondere aber den Mitgliedern des schweizerischen und des österreichischen Dudenausschusses.

Mannheim, im Juli 1996
Die Dudenredaktion


Inhalt

Hinweise für die Wörterbuch­benutzung 11
Richtlinien zur Rechtschreibung, Zeichensetzung und Formenlehre in alphabetischer Reihen­folge 19
Richtlinien für den Schriftsatz 66
Hinweise für das Maschinenschreiben 75
Korrekturvorschriften 79
Transkriptions- und Transliterations­systeme 85
Das griechische Alphabet 86
Vergleichende Gegenüber­stellung alter und neuer Schreibungen AN 1–AN 18
Die amtliche Regelung der deutschen Recht­schreibung 861

Zitate

, , abgerufen

Mit seiner 21. Auflage machte der Duden hat sich erstmals selbst zum Handlanger des Versuchs, eine Ausdrucksform unserer Sprache, nämlich die Schriftsprache, künstlich, weil von "oben" herab und durch Zwang zu verändern, und er tut dies konsequenterweise, indem er aus einem deskriptives Wörterbuch ein präskriptives Propagandamedium macht.

, ,

Greifen Sie zu, denn dieser Duden wird , wenn die dümmlichste Reform aller Zeiten gekippt wurde, den annähernden Wert des Fehldrucks einer Mauritius bekommen! […] irgendwann gibt es wieder ein Kompendium über Deutsche Rechtschreibung, ohne die dauernd wechselnde Modellpolitik einiger Kleinwagenhersteller! Selbstverständlich die korrekte, nicht korrigierte!